• »…dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng…«

– 1. Teil

Zygmunt Bauman:
Alexander Sołżenicyn in der Zeit seiner Verbannung schlug seinen Landsleuten „einen Tag ohne Lüge“ vor; er meinte, es reicht ein Tag und das sowjetische System bricht zusammen. Ob er recht hatte, erfahren wir nie, die Vorstellung war aber nicht mehr absurd als das System, auf das sie sich bezog.

Diese Worte gelten für jedes totalitäre System, denn diese sind auf Lügen gebaut. Heute, als es schon möglich ist, die unvorstellbaren Verbrechen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts genau zu untersuchen – die Archive, die über Jahrzehnte…

geschlossen waren, stehen nun seit 20 Jahren zur Verfügung – heute, als die dritte Generation nach dem Geschehenen sich dieser Materie annimmt und Bücher erscheinen, die die Verbrechen und ihre Opfer nicht nur ziemlich genau aufzuzählen in der Lage sind, aber diese Menschen auf dem letzten Weg, kurz vor ihrem Tod noch einmal wie lebendig erscheinen lassen, diese Bücher sind dick und schwer. Die Bilder, die bei der Lektüre entstehen, sie reißen den Leser in die Abgründe. Es stellt sich die Frage, wo der erste Anfang, der Ursprung dieser Verbrechen war. Und vor allem: Wann war es möglich umzukehren? Und noch etwas: Wer hätte die Macht, die Umkehr zu bewirken?

„Eichmann in Jerusalem – Ein Bericht über die Banalität des Bösen“ – so Hannah Arendt. Sie zeigt, wie mühelos sich Menschen in furchtbarste Verbrechen verstricken, ihnen dabei sogar den Anschein des Guten geben können und diese Verbrechen auf einmal als ihre Lebensaufgabe betrachten und sie so erscheinen lassen. Mich aber interessiert hier, was der Urbeginn, was der aller erste Schritt auf diesem Weg ist, auf dem die Umkehr nicht mehr ohne Anwendung großer Gegengewalt möglich ist.

Was ist also die erste Station auf dem Weg bis hin zum Massenmord?

Eines ist klar, am Ende dieses Weges sind Menschen, die wie Roboter andere Menschen töten – wie Roboter, weil sie nicht mehr imstande sind, ihr aller Menschlichstes, das Gewissen, sprechen zu lassen. Und Massengräber krönen das Werk.

Wie war es also möglich, damals, vor 70 und 90 Jahren in Osteuropa? Und, nicht weniger wichtig zu fragen: Kann es heute oder morgen wieder möglich sein?

Die ganze Zivilisationsgeschichte gibt Zeugnis dafür, dass der Mensch vor sich selbst, vor seiner eigenen Natur geschützt werden muss. Mit Gesetz. Im Anbeginn der Zivilisation ist Moses, der der Menschheit etwas schenkt, was er vorgibt, von Gott bekommen zu haben, die Zehn Gebote. Sie werden im Verlauf der Jahrtausende, durch die ganze Geschichte der Zivilisation hindurch in jedwede Morallehre und jedwede Gesetzgebung eingehen. Diese zehn Gebote kommen an den Menschen scheinbar von Außen heran, in Wirklichkeit sind sie jedoch tief in der menschlichen Seele eingeschrieben. Die biblische Erzählung spricht eigentlich nur vom Bewusstwerden der ordnenden Kraft dieser Ge- und Verbote im zusammenleben mit anderen Menschen und im individuellen – von der Gewissensbildung.

Was ist das aber für eine Kraft, die im Menschen das Gewissen ausschaltet und im Rechtsleben einer Gesellschaft die Regel so verändert, dass die einer Menschenseele immanenten Gebote sich in ihr Gegenteil umkehren? Was passiert da? Ein alter Topos zeigt die menschliche Seele als Schauplatz eines ewigen Kampfes. Man sagt, es ist der Kampf zwischen entgegengesetzten Kräften, zwischen Leben und Tod, zwischen Gut und Böse. Was muss aber passieren, dass das Gute im Menschen verliert und das Böse gewinnt?

Was markiert eigentlich den Beginn? Wann begibt sich der Mensch auf die abschüssige Bahn?

Festzustellen ist, dass am Anfang auf die im Menschen im Verborgenen stark wirkenden Kräfte – Neid und Hass, Gier und Hochmut – stets eine Lüge trifft. Lüge – die selten als solche erkannt wird – verwandelt Neid und Hass und Gier in dämonische Kräfte. Das alles klingt naiv und passt scheinbar in unsere aufgeklärte Welt nicht mehr. Es ist aber nicht naiv und es wäre gut, fände diese Sprache zurück in unser Bewusstsein – nicht nur als Metapher.

Anna Achmatowa:
»Ich wollte sie alle mit Namen nennen,
Doch man nahm mir die Liste, wer kennt sie noch?«

Die neuere Geschichte des alten Europas ist eigentlich eine Geschichte der Eroberungen. Als es im Okzident zu eng wird, machen sich mutige und abenteuerfreudige Menschen auf den Weg, um weit von der europäischen Zivilisation entfernte Länder zu erkunden und zu erobern – und dabei neue Quellen des erhofften Reichtums zu erschließen. Schiffe der englischen und der spanischen, der französischen, portugiesischen und der niederländischen Flotte fahren hinaus, um für ihre Könige die Schätze der Welt zu erobern. In noch früheren Jahrhunderten waren es die Händler, die die begehrten Waren von entfernten Ländern brachten, ab jetzt geht es aber darum, diese nicht mehr zu kaufen, sondern die Rechte für die Exploration der Natur- und Kulturschätze für sich zu sichern. Gerne unter dem Vorwand, den christlichen Glauben verbreiten zu wollen oder neue Freiheit für sich selbst zu finden. Beides legitime Motive, deren Verwirklichung jedoch stets das Leben der Einheimischen kostet. Trotz dieser Tatsache wird der Welteroberung, der Kolonisation ganzer Länder und Kontinente ein Anschein des zivilisatorischen Wirkens gegeben.

Im 19. Jahrhundert versucht Deutschland auf dem Gebiet der kolonialen Eroberungen zwar mit den westeuropäischen Ländern Schritt zu halten. Die deutschen Eroberungen in Afrika sind jedoch ineffizient, wenn auch blutig und grausam; auf den entfernten Kontinenten sind die anderen westlichen Eroberer erfolgreicher. Für Deutschland ist es aber nicht Afrika, nicht Asien, sondern der Osten Europas das wahre Ziel und die Stoßrichtung der Eroberungen, des angestrebten Machtzuwachses. Wenn in früheren Jahrhunderten eine friedliche Besiedelung fremder Gebiete möglich ist und deutsche Siedler gen Osten ziehen, um die nach den Tatareneinfällen entvölkerten Gebiete in Besitz zu nehmen, oder den jungen polnischen Städten das Handwerk zu bringen, so ist es etwa seit dem 18. Jahrhundert, als Friedrich der Große sich anschickte, zusammen mit dem Zar und der ihnen zur Hilfe eilenden Maria Theresia das große traditionsreiche Königtum Polen sich einzuverleiben, ganz anders. Jetzt geht es darum, große Gebiete samt der Einwohner zu besetzen. Dem eigenen Volk, dem man doch Sinn für Gerechtigkeit unterstellt, muss man das offensichtliche Unrecht erklären und letztendlich schmackhaft machen. Und wie geht es am besten? Mit Lüge doch, mit Propaganda. Und mit Gewinnversprechen.

Friedrich II. begründet die Einverleibung großer Gebiete Polens mit der angeblichen Unfähigkeit der Polen, einen eigenen Staat zu bilden, ihn zu verwalten und letztendlich zu erhalten. Trotz der zu dieser Zeit im Königreich Polen laufender großer Reformanstrengung, trotz des ersten modernen Grundgesetzes in Europa unterliegt dieser Staat der militärischen Macht der drei Anrainerstaaten, die übrigens in Gegensatz zu Polen allesamt absolutistische Monarchien sind. In Laufe der Zeit, mit dem wachsenden Nationalismus, erklärt man die eigene Macht- und Geldgier mit der Behauptung, die Deutschen als Kulturträger hätten im Osten Europas eine Zivilisatorische Mission zu erfüllen. Wie wohlklingend diese Lüge.

Die aus deutschen Landen in das Gebiet des Königtums Polen eingewanderten Kolonisten der früheren Jahrhunderte verschmelzen bis auf ihre Namen – diese überdauern einzig die Zeit – mit der alt eingesessenen Bevölkerung. Die Assimilation ist so gut wie vollständig, die Deutschen werden vielmals zu glühenden polnischen Patrioten. Diese friedliche Einwanderung, die in Assimilation mündet, nimmt zur Zeit der Teilungen ein Ende. Jedoch bis zum Vormärz ist auf dem deutschen Gebiet keine ideologische, geschweige denn rassistische Einstellung zu den östlichen Nachbaren anzutreffen. Erst als sich die Nationalversammlung in der Pauluskirche im Namen des Nationalinteresses entscheidet, die Einverleibung der polnischen Gebiete festzuschreiben, findet ein Paradigmenwechsel statt – aus einer demokratischen Bewegung wird eine konservative und imperiale. Und durch diese Entwicklung wird die deutsche Ostpolitik des nächsten Jahrhunderts impliziert.

Aufgrund einer massiven Propaganda wandelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Bewusstsein der Deutschen im Bezug auf die Kolonisierung der Ostgebiete und zwar im Sinne des nationalen Hochmutes und des Chauvinismus: Die ab 1871 militärisch durchgesetzte Unterdrückung und Germanisierung der östlichen Gebiete wird legitimiert durch die geglaubte Kulturlosigkeit der Polen und eine – tatsächliche – Rückständigkeit des Landes. Es gipfelt in dem Versuch, den Polen die Fähigkeit zu historischer Existenz als Nation abzusprechen, was seinen Ausdruck im Kulturkampf fand, im Kulturkampf, der sich im Westen als Konflikt zwischen dem Staat und der katholischen Kirche äußert, im Osten jedoch einen antipolnischen Charakter besitzt. So werden die Polen zu Bürgern zweiter Klasse, die Landbesitzer werden enteignet, die Landbevölkerung durch neue Ansiedlung aus dem Westen, zurückgedrängt. Schriftsteller wie Gustav FreytagHeinrich von Treitschke oder Max Weber bringen ihre Verachtung und ihr Hass auf die Polen in ihren viel vom deutschen Bürgertum gelesenen literarischen Werken zum Ausdruck. Der lügnerische Stereotyp, die Deutschen seien in Osteuropa die „Kulturträger“ hat sich über fast zwei Jahrhunderte in der deutschen Mentalität so tief festgesetzt, dass er noch heute öfters als erwartet in einem Gespräch zum Vorschein kommen kann.

Ein anderes Bild ergibt in dieser Zeit eine diffuse Angst vor dem russischen Volk, Angst, die von Bewunderung auf der einen Seite und Hass auf der anderen begleitet wird. Diese Ambivalenz ist ein Zeichen der gegenseitigen Anziehungskraft der beiden Völker. Seit der Öffnung des östlichen Landes während der Herrschaft von Zar Peter dem Großen spielen die westlichen Eliten eine große Rolle bei der Modernisierung des Landes. Der Kampf gegen Napoleon verbindet das russische und das deutsche Volk, in der Volkstradition der deutschen Landen hingegen bleiben Russen eine grausame, menschenfeindliche, wilde Masse. Dieses enthumanisierte Bild bleibt beherrschend auch in der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges.

In der ersten Hälfte de 20. Jahrhunderts nimmt der alles beherrschende Hass gegen die Polen und gegen den nach dem Versailler Frieden entstandenen polnischen Staat – und auch der Hass gegen die Russen – bisweilen infernale Züge, es wird klar, dass es über kurz oder lang zur einer Katastrophe kommen muss. Die schiefe Ebene, die vom Leben weg führt zum Tod, gibt keine Gelegenheit mehr zur Umkehr.

Zurück in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts: Eine andere Migrationsbewegung findet statt: Aus dem zaristischen Russland, in erster Linie aus Litauen und Weißrussland und aus der habsburgischen Monarchie, aus Galizien und Ukraine, ziehen nach Deutschland, allen voran nach Berlin, die Juden. Gebildet und bildungshungrig wie sie sind, finden sie erstaunlich schnell Anschluss an das wirtschaftliche und kulturelle Leben Deutschlands. Die Tatsache, dass sie in der ersten, spätestens in der zweiten Generation, viele wichtige Stellen im Staat und Gesellschaft einnehmen, wird ihnen schnell zum Verhängnis: Der zuerst im Verborgenen wirkende Neid und der um sich greifende Hass werden durch den 1. Weltkrieg und die nachfolgenden wirtschaftlichen Krisen weiter gesteigert, die Propaganda, ein Gebäude aus ungerechtfertigten Schuldzuweisungen, Lügen und Halbwahrheiten verfällt nicht ihre Wirkung. Und endet im Völkermord.

Infolge Hitlers Wahnvorstellungen von einem Lebensraum, den man auf Kosten von zig Millionen Menschenleben beabsichtigt zu erobern, kommt es erneut zum Krieg. Außer der unter Vertreibung und Aushungerung erfolgten Eroberung der osteuropäischen Gebiete, ist die Lösung der „jüdischen Frage“ das weitere Ziel dieses Krieges. Als sich herausstellt, dass es nicht gelingen wird, 30 Millionen vor allem Russen und Weißrussen verhungern zu lassen, dass also das wichtigste Ziel des Krieges, den Lebensraum für die Deutschen zu erobern, nicht erreicht werden kann, wendet sich die Kriegsmaschinerie ihrem zweiten Ziel, der „Judenfrage“ zu. Und die Utopie, Europa ohne Juden zu schaffen, wird durch die Vernichtung eines Volkes erreicht, das seit Jahrhunderten vor allem in den Gebieten von Ostpolen, Litauen, Weißrussland und der Ukraine lebt.

Die Lüge, mit der das deutsche Volk seit zwei Jahrhunderten genährt wird, wirkt so mächtig, dass sie aus Menschen gemeine Mörder macht, Mörder, denen man es beigebracht hat, Verständnis für Gut und Böse umzukehren. Die Befriedigung von Gier ist in dieser Zeit die zweite Säule des Erfolgs von Hitlers Staat. „Gestützt auf glänzend ausgebildete Experten, transformierte die Regierung Hitler den Staat im Großen in eine Raubmaschinerie ohnegleichen. Im Kleinen verwandelte sie die Masse der Deutschen in eine gedankenlose, mit sich selbst beschäftigte Horde von Vorteilsnehmern und Bestochenen. Diese Politik des gemeinnützigen Ausraubens fremder Länder, so genannter minderwertiger Rassen und Zwangsarbeiter, bildet den empirischen Kern meiner Studie“schreibt Götz Aly während der Debatte, die er mit seinem Buch „Hitlers Volksstaat“1 entfacht hat.

Dieses „man darf es“ – morden und rauben – erstreckt sich selbst auf die vom Hitler unterjochten Völker. Zwar ist der Hass auf Juden auch in Osteuropa seit dem 19. Jahrhundert lebendig, gern durch die katholische Kirche unterstützt, jedoch das absolute Aushebeln aller moralischen und rechtlichen Regeln geht auf die verhältnismässig kurze Zeit der Nazi-Herrschaft in Europa zurück. Als der uralte Hass auf Juden auf Ansporn und generelle Billigung durch die Okkupationsmacht trifft, erlebt Osteuropa eine beispiellose Orgie von Mord und Raub: Es morden und plündern nicht nur die berüchtigten deutschen Einsatzgruppen, sie finden willige Helfer bei vielen polnischen Bauern, die sich gern des jüdischen Eigentums bemächtigen und es geht hin bis zum späteren jahrelangen durchwühlen der Erde in den früheren Vernichtungsstätten von Treblinka, Bełżec, Sobibór. Auch die von den Deutschen entsprechend geschulten Mordhelfer kommen aus der Ukraine, aus Litauen, um hier nur die Schaulissen2, die litauischen SS-Männer, zu erwähnen, die sich durch besondere Grausamkeit hervortun, die mit der schon dem Untergang geweihten Armee gen Westen gehen, mordend und mordend.

Das sind die Hauptthemen der Bücher von Tymothy Snyder und Götz Aly. Sie sind der Beginn einer Anstrengung, nach 65 Jahren seit dem Beenden des Krieges, viele bis dahin unbekannten und nicht ausgewerteten Quellendokumente der Nachwelt zu erschließen. Diese Auswertungen sind für den Leser erschütternd. Sie müssten für die heutige und zukünftige Welt eine tief wirkende Mahnung sein. Das ist der Wunsch, wie ist aber die Wirklichkeit? Eine wichtige Frage ist dabei: Werden die Erkenntnisse überhaupt aufgenommen und wenn ja, werden sie nicht sogleich verdrängt?

Die Erfahrungen der Nazizeit und des Krieges sind so schrecklich, dass die Vorstellung, eine Lehre muss daraus gezogen worden sein, nicht abwegig ist. Es verhält sich aber nicht überall so. Erschreckend ist, dass heute in Deutschland wieder – und das verdanken wir der unaufhörlichen Arbeit der Chefin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach – die alten Lügen und neue hinzu verbreitet werden. In einer aktuell durch das Hessische Sozialministerium verbreiteten Schrift zum Thema Vertreibungen, aus der Feder von Alfred de Zayas, werden folgende Thesen verbreitet:

– Als Ursache für die „größte Vertreibung der Geschichte“ wird u.a. „der dynamische slawische Nationalismus des 19. Jahrhunderts“ genannt.

– Der Zweite Weltkrieg sei „zwar der Anlass, nicht aber die Ursache“ des schrecklichen Schicksals der Heimatvertriebenen.

– Die Mehrheit der Deutschen habe bis 1945 vom Holocaust nichts gewusst.

– Die Vertreibungen hätten den Charakter des Völkermordes.

– „Die Vorstellung, vollgezogene Vertreibungen seien unumkehrbar, ist weit verbreitet, aber nicht zutreffend.“

– Die Flüchtlinge und Vertriebenen hätten nicht nur Anspruch auf Rehabilitierung und Wiedergutmachung, sondern „ein Recht auf Rückkehr und Eigentumsrückgabe“.

Bei der Lektüre dieser Schrift vergeht einem der Glaube daran, dass aus der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges dauerhaft Lehren gezogen werden. Verbreitet werden weiter Lügen.

Wenn es aber in der westlichen Welt im Großen und Ganzen so zu sein scheint, als hätte der Mensch aus dem Geschehenen gelernt, scheint der Hass auf die Juden und ihren Staat in der arabischen Welt an Boden zu gewinnen. Der Vernichtungswille der Nazis wird von vielen Muslimen übernommen – und weiter entwickelt. Diese Tradition reicht in die Zeit des Mufti von Jerusalem (Muḥammad Amīn al-Ḥusainī)3, lebt aber seit der Gründung des jüdischen Staates ein neues Leben. Kurz gesagt: Die arabischen Völker werden, zusätzlich zu dem ursprünglichen muslimischen Antisemitismus, unentwegt mit der alten europäischen Lügen gespeist – Lügen, deren Wirkung ganz und gar bekannt ist aus Europa –, um den Hass lebendig zu erhalten und die Menschen für eine Vernichtung des jüdischen Volkes zu präparieren. „Protokolle der Weisen von Zion“4 werden in neuen Auflagen herausgegeben, sie werden verfilmt. Seriöse arabische Zeitungen bitten eine Plattform für die Thesen aus den „Protokollen…“ und diese Tatsache wird kaum beachtet. Was psychologisch bedeutet, diese Thesen finden beim Leser Eingang – ob bewusst, oder unbewusst – und werden durch nichts abgewehrt.

Der arabische Antisemitismus ist im Nahen und Mittleren Osten weit verbreitet, diese Tatsache findet erstaunlicher Weise nicht genügend Beachtung in der europäischen Öffentlichkeit.

Mahmud Ahmadinedschad, der iranische Präsident, bringt den muslimischen Antisemitismus auf den Punkt: Mit seinen aggressiven anti-israelischen Äußerungen und den Aufrufen zum bewaffneten Kampf gegen Israel erregt er Aufsehen in der ganzen Welt. Die Gefahr, die aus der Tatsache, dass Iran Atomwaffen anstrebt, resultiert, wird wahrgenommen, die Welt hat jedoch – außer Sanktionen – keine Antwort darauf. Die Sanktionen sind völlig unzureichend, das Atom-Programm wird weiter verfolgt. Zwar ist es kein Geheimnis, dass das vermehrte Aufrüsten im Iran allen voran der Stärkung der Position in der umliegenden arabischen Welt dient, die Gefahr für Israel ist dadurch jedoch nicht geringer. Die unter Palästinenser wirkenden, mit Iran verbündeten und von ihm abhängigen Kräfte stellen eine unmittelbare Gefahr für den Staat Israel dar. Israel das Existenzrecht abzusprechen, kann um so leichter Realität werden, da Ahmadinedschad sich seit Jahren in Vernichtungsvorhersagen ergeht. Ein Gipfel der anti-israelischen und damit auch der anti-jüdischer Propaganda erreicht er mit Veranstaltungen, die an die breite internationale Öffentlichkeit – bei den Vereinten Nationen oder bei den berüchtigten Konferenzen vom 2005: „Eine Welt ohne Zionismus“ und der Holocaustleugnungs-Konferenz (International Conference on «Review of the Holocaust: Global Vision») im Jahr 2006, gerichtet werden, in denen diverse Verschwörungstheorien ausgebreitet werden und vor allem der Holocaust geleugnet wird.

„Der Holocaust sei als Mythos instrumentalisiert worden, um einen Judenstaat in der islamischen Welt zu gründen.“ In einem Spiegel-Interview im Jahr 2006 äußerte Ahmadinedschad, wenn es den Holocaust gegeben hätte, seien die Europäer und Amerikaner für die Verbrechen an den Juden verantwortlich und ein jüdischer Staat hätte auf ihrem Boden errichtet werden müssen. Das deutsche Volk trage heute jedoch keine Schuld mehr und müsse erkennen, dass es eine „Geisel des Zionismus“ sei. Der Politikwissenschaftler Hubert Kleinert bezeichnete das Interview als beispiellos: „Ein leibhaftiger iranischer Staatspräsident, nicht irgendein Neonazi oder obskurer Außenseiter der historischen Forschung, verbreitet sich per Interview seitenweise über die angebliche Ungeklärheit des Holocaust. Ganz unverhohlen werden dabei auf ebenso schlichte und törichte wie zugleich erschreckende Weise die zentralen Argumentationsfiguren wiederholt, die hierzulande für gewöhnlich zu Haftbefehlen und Verurteilungen führen, wenn sie in der rechtsextremen Szene öffentlich geäußert werden: danach sei die Holocaust-These in erster Linie ‚politisch motiviert‘, andere Auffassungen und ‚Wissenschaftler‘ würden unterdrückt, verfolgt und ins Gefängnis gesteckt.“ (Wikipedia)

Die wahren Gründe für das Phänomen des arabischen Antisemitismus sind unterdessen die weit verbreitete Wahrnehmung der Muslime, sie seien ohnmächtige Opfer irgendwelcher global agierender Kräfte. Sowohl die Kolonialgeschichte als auch die Gründung des Staates Israel dienen als Bestätigung der These, die fremden Mächte wollen die arabische Welt schwächen und in der Konsequenz beherrschen. Wie auch in Europa früher lenkt heute der arabische Antisemitismus von den tatsächlichen Problemen der Region ab. Auf der Grundlage der dem Menschengeschlecht innewohnenden Neid und Hass gedeihen bestens der arabische Antisemitismus und Antizionismus, beide im Grunde immer auf starken Minderwertigkeitskomplexen basierend.

Neu ist, dass sowohl in der arabischen Welt als auch in Europa des Öfteren Zionismus mit Nazismus gleichgesetzt wird.

Der Kreis schliesst sich.

Umkehren auf diesem Weg zum Verbrechen hin war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesichts des auf Lügen gebauten Systems nicht mehr möglich. Der lange Marsch musste in einer Katastrophe enden. Das gilt für alle totalitären Systeme und muss auch heute beachtet werden.

Am Anfang habe ich die Frage gestellt, ob sich die Geschichte der Vernichtung einer Menschengruppe oder eines Volkes in Europa wiederholen kann. Die gleiche Frage wird vom Timothy Snyder5 gestellt und bejaht, auch Götz Aly ist im Bezug auf diese Frage pessimistisch: „Ein Ereignis, das dem Holocaust der Struktur nach ähnlich ist, kann sich wiederholen. Wer solche Gefahren mindern will, sollte die komplexen menschlichen Voraussetzungen betrachten und nicht glauben, die Antisemiten von gestern seien gänzlich andere Menschen gewesen als die Heutigen.“6

1 Götz Aly: „Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus“, S. Fischer, Frankfurt am Main, 2005

2 Schaulissen (lit. šaulys – Schütze) Zum Zeitpunkt des Rückzugs russischer Armee im Jahr 1941 beteiligten sie sich an einem antisovietischen Aufstand, der sich auch in Morden an Juden geäußert hat. Litausche Hilfspolizei hat sich verdient gemacht bei der Jagd nach den sich versteckenden Juden, die dann zu den Exekutionsstätten transportiert wurden.

3 Amin el-Husseini (ca. 1895-1974), der Mufti von Jerusalem, war zu seiner Zeit die höchste religiöse wie auch politische Autorität der Palästinenser. In den 30er und 40er Jahren kollaborierte er offen mit den Nationalsozialisten, 1941-1945 lebte er in Berlin. Sein nationaler Extremismus, sein offener Antisemitismus und sein Bündnis mit dem Faschismus diskreditiert die Sache der Palästinenser bis heute.

4 Trotz mehrfach erbrachter Beweise, dass es sich bei den Protokollen um eine Fälschung handelt, glauben noch heute Antisemiten und Anhänger von Verschwörungstheorien in der ganzen Welt an ihre Authentizität oder Wahrheit. Wer der Verfasser ist, ist nicht gesichert. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass sie in den Kreisen der zaristischen Geheimpolizei Ochrana zu suchen sind. (Wikipedia)

5 Timothy Snyder: „Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin“, C. H. Beck, München, 2011

6 Götz Aly: „Warum die Deutschen? Warum die Juden?“, letzte Seite, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011.

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• Janusz Korczak

Oder die andere Reformpädagogik

In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist die Reformpädagogik von Dr. Janusz Korczak so neuartig, dass sein Warschauer Waisenhaus „Nasz Dom“ für viele Pädagogen aus den europäischen Ländern zu einem Pilgerort wird. Korczak versucht hier seine Vorstellungen, seine Ideen, ja, seine Utopie von einer friedfertigen, klassenlosen Gesellschaft, von einer demokratischen Kinderrepublik, umzusetzen. Um sich dieser Arbeit, die er als seine Lebensaufgabe versteht, zu widmen, beschließt er, auf Ehe und eigene Familie zu verzichten. Er widmet sich restlos den Kindern, sie sind seine Berufung.

Er führt in dem Waisenhaus eine Selbstverwaltung, einschließlich des Kinderparlaments und des Kindergerichts ein. Die Kinder imitieren darin nicht nur die Erwachsenenwelt, sie üben für das Leben. Vor dem Kindergericht tragen sie nicht nur ihre eigenen kindlichen Probleme; sie haben das Recht, vor dieses Gericht ihre Erzieher zu stellen. Eine gute Schule für Selbstbewusstsein, für Selbstbestimmung und Emanzipation, aber auch der Wertschätzung der Grundprinzipien des Zusammenlebens in der Gemeinschaft!

Eine wesentliche, selbstgestellte Aufgabe Korczaks ist die therapeutische Arbeit mit dem schwierigen Kind,  Resozialisation und Fürsorge für die Kinder aus den Randgruppen der Gesellschaft. „Seine Seele“, schreibt Brzozowski, „entwickelte eine sublimierte Hellsichtigkeit für den Schmerz“ eines Kindes. Die weiteren pädagogischen Bemühungen gelten der Selbsterziehung der Kinder: Den Wunsch nach dieser im Kinde kontinuierlich zu wecken stellt die Technik der Willensbildung dar. „Dies im Geiste jener Mahnung Shakespeares: ‚Einmal nur beherrsche dich! Das gibt Dir Kraft für einen nächsten Sieg!‘“*

Eine absolute Neuerung ist die von Korczak auf dem polnischen Zeitungsmarkt eingeführte, von Kindern selbst redigierte Zeitschrift. Diese hat eine dreifache Aufgabe: Sie dient den Kindern als Forum, gilt als Talentschmiede und – nicht zu vergessen – als Unterstützung der Integration und der Assimilation, besonders für Kinder aus den jüdisch-ortodoxen Familien.

Korczak ermutigt die Kinder, ihre eigenen Meinungen zu haben und diese auch zu äußern. Dies begünstig, sagt er, den Prozess der Sozialisation, die wiederum ein weiteres nötiges Element der Vorbereitung auf das Erwachsenenleben ist. Das Leben in dem Waisenhaus ist sorglos aber einfach. Und die Kinder werden indie  mannigfaltigen Aufgaben eingebunden. Sie sind für die Sauberkeit und Ordnung im Haus verantwortlich, sie helfen in der Küche und in den Gemeinschaftsräumen, betreuen die Hausaufgaben der Schwächeren und sorgen für die Kranken, arbeiteten in der Wäscherei, der Buchbinderei und in der Tischlerwerkstatt. „Ein Programm verständnisheischender Nachsicht allein genügt nicht“*, so Korczak. Die vielen Aufgaben, die die Kinder zu erfüllen haben, stützen sich auf menschliche Vernunft und niemals auf Willkür der Stärkeren. Mit einem Wort, Korczak nimmt die Kinder ernst. Darüber hinaus erachtet er das Sammeln von Erfahrungen als unerlässlich für die Entwicklung zum Erwachsenen: Jedes heranreifende Kind zieht aus dem Erlebten seine eigenen Schlüsse für das eigene zukünftige Verhalten. Wesentlich für Korczak: Belehrungen meidet er stets, da diese an sich immer prinzipiell sind. Für ihn gilt, nicht das Kind im Allgemeinen, sondern immer nur das Kind als Individuum. „Nicht das Kind, wie es sein soll, sondern das Kind wie es sein kann.“* Hier trifft seine Forderung nach Anerkennung des Rechtes eines Kindes auf den heutigen Tage mit der Zielorientierung auf das erwachsene Leben.

Seine Postulate fasst Korczak in die so genannte „Magna Charta Libertatis“. In diesem Grundgesetz für das Kind fordert er drei Grundrechte:

  • Das Recht des Kindes auf seinen Tod,
  • Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag,
  • Das recht des Kindes, so zu sein, wie es ist.

Heute sind diese Grundrechte, allen voran das Erste nicht ohne Weiteres zu verstehen.

Die Forderung nach dem Recht des Kindes auf seinen Tod flößt uns heute einen Schrecken ein. Wir können uns das Sterben eines Kindes heute ja gar nicht so richtig vorstellen, wir wollen nicht daran denken und es nicht akzeptieren. Dieses geforderte Recht auf den eigenen Tod, heute so unverständlich, berührt jedoch eine tiefe Wahrheit über die Entwicklung des Kindes. Nämlich, dass das Erwachsenwerden nicht ohne das immer wieder stattfindende Herantreten an die Schwelle des Todes möglich ist! Korczak ist klar, dass diese Vorgänge für den Menschen, damit er überhaupt die Reife erreichen kann, notwendig sind. Das gilt für alle Zeiten. Auch in der heutigen Zeit findet das jugendliche Zusteuern an die Todesschwelle selbstverständlich statt, hat jedoch ganz andere Formen: Risikosport, gefährliche Auto- und Motorradfahrten aber auch Alkohol- und Drogenexzesse – und nicht zu vergessen – die frühe Sexualisierung.

Erstaunlich jedoch, wie nah diese erste der drei Forderungen der Lebensrealität der Korczak anempfohlenen Kinder liegt! Ist sein Postulat zum Teil die Antizipation des Schicksals der Kinder?

Diese kleinen Bewohner des Waisenhaus, das ab 1940 in das Warschauer Ghetto umgezogen ist, begegnen dem Tod täglich: Auf den Straßen des Ghettos sehen sie täglich Leichen, sie sehen Sterbende, sie sehen das Wegschaffen der Leichen aus den Wohnungen und von den Straßen – und sie spielen weiter, sie bleiben Kinder. Von ihrer eigenen kurzen Lebensperspektive wissen sie natürlich nichts, können nichts wissen. Ob sie es ahnen? Ich glaube es nicht. Das liegt nicht in der Natur des Kindes. Korczak hingegen macht sich keine Illusionen. Ihm wird bewusst, dass seine wichtigste pädagogische Aufgabe in dieser Zeit sein wird, den Kindern das Bild des Sterbens als eine logische Folge, aber auch als eine gute Lösung nach einem unaussprechlich schweren Leben zu zeigen, sie mit dem Tod vertraut zu machen. Dieser Aufgabe dient nicht nur die Lebensrealität, das tut viel besser die Kunst. Fräulein Esther, eine Mitarbeiterin des Hauses, übt kurz vor ihrem eigenen Tod ein Theaterstück, in dem der Held stirbt, mit den Kindern ein. „Wie schwer ist das Leben und wie leicht der Tod!“***

Natürlich tut Korczak alles, um für seine kleinen Schützlinge die besten Lebensbedingungen zu schaffen. Natürlich kümmert  er sich persönlich um die Beschaffung der Grundlebensmittel, natürlich, dass seine Arbeit, die Selbstverwaltung des Hauses und die Erziehung und Selbsterziehung der Kinder, als ob nichts wäre, fortlaufen. Es gab aber dies eine Element dabei, was uns heute so sehr erschrickt: Das Gewöhnen an den allgegenwärtigen Tod.

Bis der Tod sie selbst ereilte.

„Der Geist leidet am engen Käfig des Körpers. Die Menschen empfinden und betrachten den Tod als das Ende, aber er ist nur eine Fortsetzung des Lebens, ein anderes Leben“, so Korczak.

Am 22. Juli 1942 begannen die Nazis mit der Massentötung der Bevölkerung des Warschauer Ghettos. Den Menschen wurde angekündigt, sie werden in den Osten umgesiedelt. In Wirklichkeit sind sie in die Gaskammern nach Treblinka abtransportiert. Am Mittwoch, dem 5. August 1942, waren die Waisenhäuser aus dem ganzen Ghetto an der Reihe. Insgesamt 4000 Kinder, 200 Kinder aus dem „Nasz Dom“.

Die Kinder haben eine Viertelstunde, um fertig für den Abmarsch zu sein. Es formiert sich ein langer Zug. Sie marschieren in ihren blauen Uniformen unter der Flagge von „König Hänschen“****. Korczak geht an der Spitze des Zuges, das jüngste Kind auf dem Arm, das bisschen größere an der Hand. Der Weg zum Umschlagplatz ist lang: Vier Stunden gehen sie, anfangs in Viererreihen, später erschöpft, ohne sichtbare Ordnung, sie gehen unaufhörlich, wie in Trance, sie gehen in den Tod. Sie vertrauen ihrem Pan Doktor, sie fürchten sich nicht. Auf dem Umschlagplatz steigen sie in die Viehwagons.

Ein Stein, dort in Treblinka, wird an Janusz Korczak und seine 200 Kinder erinnern.

Dr. Korczak selbst hat wiederholt die Möglichkeit, sein Leben zu retten, auch noch einmal am vorletzten Tag vor dem Abtransport. Alle derartigen Vorschläge lehnt er jedoch entschieden ab, gar überrascht, dass sie ihm angetragen werden. Er betrachtete eine solche Tat als Verrat an den Kindern und an seiner Aufgabe. Freiwillig und wie selbstverständlich begleitet er die Kinder in den Tod in der Gaskammer des Vernichtungslagers in Treblinka.

***

Das Leben und das Wirken hat Janusz Korczak gänzlich den Kindern und deren Wohl gewidmet, seinen Tod den Kindern und der Liebe zu ihnen geopfert. Dies ist sicher ein extremes Beispiel für den pädagogischen Eros, der in einer „Vereinigung im Tod“ mündet. Es ist einmalig in der Geschichte der Menschheit, trotzdem seit dem freiwilligen Tod des großen Pädagogen ist jede Missdeutung des pädagogischen Eros als greifen nach dem Kinde, um es zum Objekt der eigenen sexuellen Lust zu machen, wie es in der Odenwaldschule über Jahre praktiziert wurde, ein Frevel und stellt einen Verrat an der Liebe zwischen dem Lehrer und den ihm anempfohlenen Kindern dar.

* Janusz Korczak, „Wie man das Kind lieben soll“, Einführung von Igor Abramov-Neverly

** Janusz Korczak, „Tagebuch aus dem Warschauer Ghetto – 1942“

*** „König Hänschen“ – Original: „Król Maciuś I.“, Janusz Korczak

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